Chagall-Fenster
Weltberühmtes Kunstwerk im Fraumünster: Die Fenster Marc Chagalls
Der fünfteilige Fensterzyklus im Chor (1970) und die Rosette im südlichen Querschiff (1978) sind Meisterwerke Marc Chagalls. Um einen ersten Eindruck vor Ihrem Besuch im Fraumünster zu gewinnen, klicken Sie am besten auf diesen Link, der Sie direkt zur Panorama-Präsentation der Chagall-Kirchenfenster führt. Am besten wählen Sie dort “FULLSCREEN” und zoomen beim Erscheinen der Fenster durch Bedienung der +Taste näher auf das Bild und bei Bedarf auf den Pfeil nach oben.
Das Fraumünster als Gotteshaus und architektonisches Kleinod und die Glasfenster Chagalls und Giacomettis als markante kulturelle Erben des letzten Jahrhunderts ziehen mannigfaltige Typen von Besuchern an: Aus Asien, Nordamerika, Südamerika, Westeuropa und zunehmend auch Touristen aus osteuropäischer und russischer Herkunft.
Abbildung von Chagall-Karten, erhältlich am Kartenverkaufsstand im Fraumünster.
Rosette im südlichen Querschiff
Giacometti-Fenster
Nach Abschluss der Innenrenovation im Jahre 2007 leuchten die Farben der Glasscheiben, strahlt das Glasgemälde in einem seit vielen Jahren nicht mehr gekannten Glanze. Es ist Giacomettis letztes von über 20 Glasgemälden, die der 1877 geborene Bündner aus Stampa im Bergell seit 1919 (in der Martinskirche Chur) an vielen Orten in der Schweiz geschaffen hat. Eingesetzt wurde das Kirchenfenster im Fraumünster im September 1945 nach einer langen glücklosen Entstehungsgeschichte. Die Krisenzeit der dreissiger Jahre und der Zweite Weltkrieg machten der Planung einen Strich durch die Rechnung. Am 9. Oktober 1945, einige Monate nach Kriegsende, fand die Feier zur Einweihung in Anwesenheit von Augusto Giacometti statt.
Das monumentale Meisterwerk mit einer Höhe von rund 9 m und einer Fläche von etwa 27 m2 ist doppelt so gross wie Chagalls Christusfenster. Das Giacomettifenster “Himmlisches Paradies” mit Gott-Vater (mit Weltkugel) und Jesus Christus zur Rechten, mit den Propheten Jesaja und Jeremia, Ezechiel und Daniel, Hosea und Joel, Amos und Obadja und in der untersten Reihe den vier Evangelisten, das Ganze umrahmt von anbetenden, knienden Engeln, alles eingebettet in eine Komposition von dichten, kraftvoll leuchtenden Farben, ist wahrlich ein Besuch im Fraumünster wert.
Wenn Sie vor Ihrem Besuch einen Eindruck des bedeutenden Werkes von Augusto Giacometti gewinnen möchten, dann klicken Sie bitte auf diesen Link, der Sie direkt zur Panorama-Präsentation des Querschiffes führt. Am besten wählen Sie dort “FULLSCREEN” und zoomen beim Erscheinen des Fensters durch Bedienung der +Taste näher auf das Bild und bei Bedarf auf den Pfeil nach oben.
Im Querschiff, auf der gegenüberliegenden Seite des Giacometti-Fensters, befindet sich eine dreiteilige Nische in der Südwand des Querschiffs zur Neubestattung der Gründerinnen, das erste Werk der Gotik im Fraumünster. Das darüber angebrachte Fresko mit Darstellung von Hirschlegende und Translation der Reliquien von Felix und Regula – aus der selben Zeit stammend, aber durch Übertünchen zerstört – ist heute als Kopie wieder am ursprünglichen Ort zu sehen.
Heaton-Fenster
Heatons gleichnamiger Vater war ein bekannter Glaser und Dekorateur sowie Mitbegründer der renommierten Glasfabrik Heaton, Butler and Bayne. Er schickte seinen Sohn nach London zu Burlison and Grylls, um dort ebenfalls den Beruf des Glasers zu erlernen. Außerdem studierte Heaton an der Kunsthochschule Heatherley School of Fine Art. 1880 trat er in das Familienunternehmen ein und gehörte von 1882 bis 1886 dessen Direktion an. Daraufhin liess er sich in Boveresse im Val de Travers nieder, um sich künstlerisch zu betätigen. 1893 zog er mit seiner Familie nach Neuchâtel.
Wegen der Vertragsauflösung mit dem Unternehmen seines Vaters musste Heaton vorübergehend seine Tätigkeit als Glaser aufgeben. Aus diesem Grund beschäftigte er sich auch mit Cloisonné sowie mit Kupfer-, Mosaik- und Intersienarbeiten. Darüber hinaus entwickelte er Reliefpapier. Seine Mosaiken im Stil des Historismus und im Jugendstil zieren unter anderem das Bundeshaus und das Historische Museum in Bernsowie das Musée d’art et d’histoire in Neuchâtel. Ab 1901 wandte er sich wieder der Glasmalerei zu, 1908 verlegte er sein Atelier nach Colombier.
Nachdem 1914 ein Brand sein Atelier zerstört hatte, entschloss sich Heaton zur Auswanderung in die USA. Er war zunächst in New York tätig, ab 1919 in West Nyack im nahe gelegenen Rockland County. Wie zuvor in der Schweiz fertigte er nun fast ausschließlich Glasmalereien für Kirchengebäude an.
[Quelle wikipedia]